Ein neues Betriebssystem für die Republik
Corona gibt uns die Chance, unser Leben neu zu justieren: gesellschaftlich, ökonomisch und politisch. Ein Plädoyer von Stefan Wallmann, Managing Director Ramboll Deutschland, dafür, das Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung vernetzt weiterzudenken. Und was wir bei Ramboll dafür tun.
In jenen Tagen, als die Pandemie Toilettenpapier zu einem Luxusartikel veredelt hat, wurde klar, dass die Welt nach Corona nie wieder so sein würde wie zuvor. Trotzdem haben wir ein paar Wochen Lockdown gebraucht, ein paar Monate im Home Office und ein paar Nächte mit existenziellen Sorgen, um alte Gewissheiten neu zu bewerten. Jede Katastrophe ist schließlich immer auch ein erkenntnistheoretischer Impuls. Covid-19 ist ein singulärer Schock – und zugleich die Chance, unsere Gesellschaft fundamental neu auszurichten. Die Bundesregierung hat mit dem Konjunkturpaket eine politische Reaktion auf diese neuen Möglichkeiten gegeben. Jetzt geht es darum, dieses historisch einmalige Investitionsbudget klug und kreativ auszuschöpfen.
Vernetzt, wirksam, nachhaltig
Wenn sich das Leben wieder einigermaßen normalisiert, das ökonomische inklusive, dann können wir dank der großen Fördersummen das alte Betriebssystem der Bundesrepublik überschreiben. Es ist die perfekte Zeit für ein umfassendes Update: gesellschaftlich, politisch, ökonomisch. Die Art, wie wir arbeiten und leben, wird sich fundamental wandeln. Das war ohnehin fällig. Die große Aufgabe liegt darin, die Förderanreize nicht nur linear zu verwenden. Sondern zu vernetzen. Bei Ramboll setzen wir uns mit allen gesellschaftlichen Megatrends auseinander. Smart City zum Beispiel, Energiewende, Klimawandel, Mobilitäts- und Verkehrswende, demografischer Wandel, Digitalisierung. Wir verknüpfen diese Themen und betrachten sie als Ganzes. Linearität war das Betriebssystem im Turbokapitalismus. Nun brauchen wir etwas Neues, Wirksameres. Nachhaltig zur Nachhaltigkeit Veränderndes. Auch, um den Standort Deutschland zukunftsfähig zu halten. Denn im Zeitalter der Digitalisierung sind wir in vielen Fällen nicht mehr die Avantgarde der Entwicklung.
